- Wundstarrkrampf
- Tetanus
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Wụnd|starr|krampf 〈m. 1u; unz.〉 mit Krämpfen einhergehende, lebensgefährliche Infektion durch den Tetanusbazillus; Sy Tetanus* * *
Wụnd|starr|krampf, der <o. Pl.> (Med.):Tetanus:bist du gegen W. geimpft?* * *
Wundstarrkrampf,Starrkrampf, Tẹtanus, meldepflichtige akute Wundinfektionskrankheit; Erreger ist ein zur Gattung Clostridium gehörendes Bakterium (Clostridium tetani), das in der Darmflora von Pflanzenfressern vorkommt und bei organischer Düngung mit dem Kot in Garten- und Ackererde gelangt sowie verbreitet im Straßenstaub und an organischem Material vorhanden ist.Die Infektion erfolgt durch Eindringen der Erreger über teils geringfügige (z. B. Holzsplitter), v. a. aber erdverschmutzte Wunden, auch Biss- und Stichverletzungen. Die im Wundbereich verbleibenden Erreger entwickeln unter anaeroben Bedingungen (Luftabschluss) große Mengen eines neurotrop und hämotoxisch wirkenden Ektotoxins, das sich entlang der peripheren Nervenbahnen bis zum Rückenmark und zum verlängerten Mark ausbreitet und die Freisetzung von erregungshemmenden Transmittersubstanzen blockiert. Es führt durch eine Steigerung der Reflexerregbarkeit (Hemmung der inhibitorischen Synapsen) zu den typischen schmerzhaften Verkrampfungen der quer gestreiften Muskulatur. Davon ist nach einer Inkubationszeit von 4 bis 14 Tagen mit vorausgehenden unspezifischen Allgemeinsymptomen (Mattigkeit, Schlaflosigkeit, Frösteln, ziehende Wundschmerzen) zunächst die Kaumuskulatur (sardonisches Lachen) betroffen; die Krämpfe greifen anschließend auf Nacken und Rumpf mit zwanghafter bogenförmiger Rückwärtsbeugung (Opisthotonus) und brettharter Verspannung der Bauchdecke über. Die Gliedmaßen bleiben meist unbeteiligt. Geringfügige äußere Reize (Licht, Berührung, Geräusche) können äußerst schmerzhafte, teils lebensbedrohliche Krampfanfälle auslösen; der Tod tritt (ohne Behandlung in etwa 90 % der Fälle) bei vollem Bewusstsein durch Erstickung (Atemlähmung) oder Herzstillstand ein. Neben diesem vehementen Verlauf gibt es auch (v. a. bei längerer Inkubationszeit) mildere Formen.Zur Vorbeugung wird eine aktive Immunisierung durch Injektion von Toxoiden nach dem Impfkalender im Kindesalter vorgenommen, die später eine Auffrischung im Abstand von etwa zehn Jahren erfordert. Die Behandlung besteht bei einer Verletzung mit Verdacht auf Wundstarrkrampf zunächst in einer sorgfältigen, gegebenenfalls chirurgischen Wundversorgung. Bei unklarem Impfstatus müssen so früh wie möglich eine passive Immunisierung mit Tetanus-Antitoxin und die aktive Immunisierung durchgeführt werden.Der Wundstarrkrampf tritt auch bei Haustieren auf, z. B. bei Pferden durch Hufverletzungen, bei Schafen durch Hundebisse, Schur- und Kastrationswunden verursacht. Vorbeugend wird bei Verdacht ein Schutzserum gespritzt, bei Ausbruch der Krankheit tritt unter ähnlichen Symptomen wie beim Menschen meist nach 3-10 Tagen der Tod ein.* * *
Wụnd|starr|krampf, der <o. Pl.> (Med.): Tetanus: bist du gegen W. geimpft?
Universal-Lexikon. 2012.